Gestern war Vollmond. Dieses monatliche Ereignis ist für mich eine ganz besonders wertvolle Gelegenheit mich mit meiner Essenz zu verbinden.
Es ist schwer in Worten zu beschreiben welch tiefe Gefühle des Erkennens und Erinnerns der Anblick des vollen Mondes in mir auslöst.
Das was mich immer wieder erstaunt und tief in der Seele berührt ist die Erfahrung, daß nicht nur ich die Mondin betrachte, sondern,
daß viel mehr sie Ihren Blick auf mir ruhen läßt und mich in einem ununterbrochenen Strom unendlicher Liebe, Zärtlichkeit und Schönheit badet.
Alles in mir öffnet sich diesem Licht. Ich lasse es mein ganzes Wesen durchdringen. Für mich ist das als hätte ich Darshan der Göttin.
Darshan ist ein Sanskrit-Wort.
Warst Du schon einmal in einem Indischen Tempel? Im Innersten befindet sich das Sanctum Sanctorum, wo die Gottheit residiert. Sie ist in der Form einer Statue, der sogenannten „Murti“ repräsentiert. Zu diesem innersten Raum des Tempels, werden zu bestimmten Zeiten die Türen geöffnet, so daß man einen Blick auf die Gottheit werfen kann, aber auch von Ihrem Blick berührt wird. „Darshan zu haben“ bedeutet also nicht nur zu sehen, sondern auch gesehen zu werden.
Dieses Innerste des Tempels repräsentiert in Wahrheit unser eigenes Innerstes. So wie das Sanctum Sanctorum das Herzstück des Tempels ist, in dem die Gottheit wohnt, genauso ist auch in unserem Herzen dieser heiligste Ort wo das Göttliche zu Hause ist.
Es geht also garnicht darum etwas außerhalb von uns selbst anzubeten.
Vielmehr gilt es zu realisieren, daß alles in uns ist.
WIR SELBST SIND ALLES WAS IST.
Idealerweise offenbart sich durch unsere Praxis diese Wahrheit
und Betende, Gebet und Gottheit verschmelzen zu einer einzigen Einheit.
In den Upanishaden steht "Devam Bhutava Devam Yajeta" - In Einheit mit dem Göttlichen beten wir zum Göttlichen.
Genauso läßt mich die Vollmondin immer wieder auf`s Neue erkennen, daß Ihr unbeschreiblich schönes, besänftigendes, nährendes, überfliessendes Strahlen nichts anderes ist als eine Repräsentation meiner eigenen Seele.
Gestern war wieder so ein Tag, wo ich mit meiner Aufmerksamkeit im Herzensraum anwesend blieb und einfach nur mein eigenes Sein fühlte. Dieser ununterbrochene Fluß des Bewußtseins der vom kontinuierlichen Strom des Mondlichtes nicht verschieden ist, läßt die innewohnende Liebe, Schönheit und unbegrenzte Ausdehnung ganz natürlich zu Tage treten, sobald die sorgenvolle Stimme des Verstandes verstummt…..
Das ist nichts anderes als die viel besagte Einheit von Shiva und Shakti. Bewußtsein und Bewegung im Gleichklang. Swakriya. Liebende/r und Geliebte/r in ewiger Umarmung.
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